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Vielfalt im Kino, Gender in Music und Beendigung von Gewalt gegen Frauen: Gemeinsam mit Partner*innen und Verbündeten ist die MaLisa Stiftung 2022 wichtige Schritte zur Förderung von Diversität und Geschlechtergerechtigkeit gegangen. Wir blicken zurück auf ein erfülltes Jahr mit neuen Studien, Veranstaltungen und vielen weiteren Aktivitäten.
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Auf dem diesjährigen Reeperbahnfestival in Hamburg war die MaLisa Stiftung mit vier Veranstaltungen präsent. Der 22. September 2022 stand für uns ganz im Zeichen der neuen Recherche „Gender in Music – Charts, Werke und Festivalbühnen“. Es war ein Tag voller bewegender Momente, Gespräche, Begegnungen – und Musik.
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Geschlechtergerechtigkeit in der Musikbranche
Gender in Music - Charts, Werke und Festivalbühnen
Die strukturelle Benachteiligung von Frauen und nichtbinären Menschen in der Musikbranche ist, auch dank zahlreicher Initiativen, inzwischen ein viel diskutiertes Thema. Doch was hat sich in den letzten Jahren diesbezüglich bewegt? Wie präsent ist die nicht-männliche Perspektive in der Branche? Und wie ist es um die Beteiligungsverhältnisse bestellt? In Kooperation mit der GEMA und Music S Women* hat die MaLisa Stiftung eine Recherche zur Geschlechtergerechtigkeit in verschiedenen Bereichen der Musikbranche durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen für den Zeitraum seit 2010 kaum Verbesserungen.
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2021 kooperierte die MaLisa Stiftung mit der internationalen Initiative Keychange für eine Studie zur Geschlechtervielfalt in der Musikwirtschaft und zur Musiknutzung. Die Antworten der Umfrage zeigten, dass Frauen und Männer Geschlechtergerechtigkeit und Chancengleichheit in der Branche sehr unterschiedlich bewerten.
Die neue MaLisa Recherche „Gender in Music - Charts, Werke und Festivalbühnen“ liefert nun weitere Zahlen, die diese ersten Einschätzungen untermauern. Die Recherche wurde in Kooperation mit der GEMA und Music S Women* durchgeführt und konzentriert sich auf die Geschlechtergerechtigkeit in den Charts, in Werkanmeldungen der GEMA und auf Festivalbühnen.
Ziel war, die Protagonist*innen ebenso wie die Kreativen hinter der Bühne zu erfassen, diejenigen, die komponieren und produzieren. Wie steht es um die Geschlechteranteile bei den Songwriter*innen? Wer bekommt eigentlich das Geld von Verwertungsgesellschaften wie der GEMA? Wie ist die Geschlechterverteilung in den Charts und wie bei den vielen Songs, die nicht in die Charts kamen? Und hat sich die Situation seit 2010 verändert - wenn ja: inwiefern? Haben Initiativen wie beispielsweise Keychange, die für eine 50/50 Quote bei Festivals mobilisieren, schon Wirkung gezeigt?
Für die Analyse wurde in drei ausgewählten Jahren über den Zeitraum von 2010 bis 2019 die Geschlechterverteilung bei den Urheber*innen der Songtitel in den Top 100 Single-Charts ausgewertet. Um eine Vergleichbarkeit mit der Livebranche zu gewährleisten, wurde 2019 als das letzte Jahr mit regulärem Livekonzerte-Betrieb in den Blick genommen. Außerdem wurden in Kooperation mit der GEMA die bei der GEMA angemeldeten Werke nach den gleichen Aspekten ausgewertet. Darüber hinaus wurde die Geschlechterverteilung auf 15 verschiedenen Festivalbühnen (kleine, mittelgroße und große Festivals) analysiert. Der Blick auf die Livebühnen erstreckt sich über denselben Zeitraum und nimmt in Kooperation mit Music S Women* zusätzlich noch das Jahr 2022 in den Blick.
Die Ergebnisse offenbaren eine deutliche Schieflage bezüglich der Geschlechtergerechtigkeit in der Musikbranche, sowohl in den Charts, bei Werkbeteiligungen gemeldeter Songs und auf Festivalbühnen.
Die Musikbranche bleibt in hohem Maße männlich dominiert: Musik in den deutschen Wochencharts wird zu mehr als 85% von Männern komponiert. Bei der Zahl der GEMA-Mitglieder konnte ein geringer Anstieg des Frauenanteils um 1% verzeichnet werden. Der Anteil bei den angemeldeten Songs ging hingegen leicht zurück.
Auf den Festivalbühnen lässt sich im beobachteten Zeitraum eine leichte Steigerung des Frauenanteils beobachten. Dennoch bleibt auch auf den ausgewerteten Festivalbühnen die Beteiligung weiblicher Musiker*innen mit einem Durchschnitt von 16 % noch 2019 deutlich unter 20%. Ausnahmen bilden vor allem kleinere oder mittelgroße Festivals, die es auf bis zu 29 % Frauen*anteil schaffen.
Einen weiteren Aufwärtstrend auf den Festivalbühnen stellten Music S Women* auch in den Line-Ups des Jahres 2022 fest. Gerade die kleineren Festivals zeigen eine deutliche Verbesserung für den Anteil von Musikerinnen. Von einer gerechten Verteilung sind die Zahlen aber weiterhin weit entfernt.
ZENTRALE ERGEBNISSE
Die Musikbranche bleibt über die vergangenen zehn Jahre nahezu unverändert in hohem Maße männlich dominiert. Frauen sind im Verhältnis zu ihrem Anteil in der Gesellschaft deutlich unterrepräsentiert, nichtbinäre Menschen und andere Geschlechtsidentitäten sind noch weniger sichtbar und konnten so gut wie nicht identifiziert werden.
Ob es um Songwriting, Charts, GEMA Mitgliedschaft, die dort angemeldeten Songs oder die Festivalbühnen geht: Der Frauenanteil bleibt in allen Bereichen weit unter einem Fünftel. Und es lässt sich im untersuchten Zeitraum kein deutlicher Aufwärtstrend feststellen. In bestimmten Teilen gab es sogar einen Rückschritt. Einzig bei den Festivals ist beim Frauenanteil ein zaghafter Trend nach oben zu sehen.
Gender in Music: Top 100 Single-Charts
Die Musik in den deutschen Charts wird zu mehr als 85% von Männern komponiert. Im untersuchten Zeitraum zeigte sich sogar ein Aufwärtstrend des Männeranteils.
In den Top 100 Single-Charts 2010 waren 86 % der Urheber*innen männlich, 2019 war ihr Anteil mit 91% noch höher.
Songs von rein weiblichen Urheber*innen sind in den Charts kaum vertreten, hier gibt es sogar einen Abwärtstrend (knapp über 3 % in 2010, knapp 2 % in 2015, weit unter 1 % in 2019).
Unter den „Dauerbrennern“, also Songs, die mehr als ein halbes Jahr in den Single-Wochencharts vertreten sind, ist der Frauenanteil vergleichsweise deutlich höher: 2010: rund 21 % Frauen als Urheber*innen der Songtitel, 2015: knapp 12 %, 2019: 12 %.
Gender in Music: GEMA
Seit 2019 sind 85% der GEMA Mitglieder männlich (2011: 86%).
Mitglieder, die an mindestens einem Werk/Song beteiligt sind, sind über den betrachteten Zeitraum zu nahezu 90 % männlich (2010: 88 %, 2015: 87 %, 2019: 86 %).
Der Blick auf die bei der GEMA angemeldeten Songs zeigt ein noch größeres Ungleichgewicht: Während die Anzahl der jährlich angemeldeten Songs deutlich gestiegen ist seit 2010, ist der Anteil der beteiligten Frauen von unter 9 % in 2010 auf 6 % in 2019 gesunken.
Gender in Music: Live
Auf den Festivalbühnen bleibt die Beteiligung von weiblichen Musiker*innen im beobachteten Zeitraum im Schnitt unter 10%. Es lässt sich jedoch im Zeitverlauf insgesamt eine Steigerung des Frauenanteils beobachten, von etwa 7% in 2010 auf etwas über 12 % in 2019.
Für das zusätzlich ausgewertete Jahr 2022 wurde mit einem Frauenanteil von 16 % ein positiver Aufwärtstrend beobachtet.
Bei kleineren Festivals war der Anstieg im Frauenanteil am größten: eine Verdoppelung von 8 % in 2010 auf knapp 17 % in 2019.
Je größer das Festival, desto starrer hielt sich, bis auf einzelne Ausnahmen, der Männerüberhang: Bei Festivals mit 41.000-200.000 Besucher*innen wuchs der Frauenanteil im Jahresverlauf lediglich von knapp über 6 % auf knapp über 8 %.
Ein höherer Anteil an elektronischer Musik im Line Up korreliert mit einem höheren Frauenanteil. Je mehr Instrumentalist*innen auf der Bühne stehen, desto höher ist der Männeranteil.
Das Festival mit dem höchsten Frauenanteil auf der Bühne war 2022 das Melt Festival mit 38% - ein Festival, das die 50:50 Pledge von Keychange, unterzeichnet hat.
GENDER IN MUSIC – AND NOW?
Die erhobenen Zahlen sind ernüchternd: Frauen und nichtbinäre Menschen sind in den untersuchten Bereichen der Musikbranche weiterhin stark unterrepräsentiert. Doch es gibt auch positive Entwicklungen - und es gibt Möglichkeiten, dies zu beschleunigen.
Zu wissen, wo Ungerechtigkeiten existieren, ist eine Voraussetzung, um Dinge verändern zu können. Als Basis für ein besseres Verstehen der Ausgangssituation sind deshalb regelmäßige Datenerhebungen unerlässlich. Ein systematisches Gender-Monitoring kann Unternehmen der Branche dabei helfen, Handlungsbedarfe zu identifizieren, Maßnahmen einzuführen und im Verlauf deren Wirkung im Unternehmen und in der Branche zu messen.
Forschung und Erfahrung aus anderen Ländern und anderen Branchen zeigen, dass es wirksame Maßnahmen gibt, um eine bestehende Schieflage zu überwinden. Dazu gehören konkrete Zielsetzungen/Quoten für ein ausgeglicheneres Geschlechterverhältnis z.B. bei der Musikpreisvergabe, auf Festivalbühnen und in der allgemeinen Zusammenarbeit mit Künstler*innen, Crews, Teams, Bookingagenturen uvm.
Die Arbeit von Keychange bewirkt Veränderung: 500+ Festivals und Musikorganisationen weltweit haben die 50:50 Pledge für geschlechterausgeglichene Line-Ups bereits unterzeichnet. Das Netzwerk wächst. Wie die aktuelle Auswertung der Festivals gezeigt hat, trägt die Pledge bereits Früchte zu einer gerechteren Teilhabe auf der Bühne.
Entscheidungen, die die großen Player der Branche treffen, haben das Potential, positive Veränderungen zu beschleunigen. Ein echter Strukturwandel braucht die Bereitschaft, sich zu einem längerfristigen Prozess zu verpflichten, wobei einzelne Maßnahmen bereits wichtige und wirksame Impulse setzen können: Das „EQUAL Global“-Musikprogramm von Spotify beispielsweise. Es will dazu beitragen, die Ungleichheit in der Musikindustrie abzubauen, indem es weibliche Musikerinnen stärkt.
Die Schaffung und Unterstützung eines stärkenden Umfelds für Frauen und nichtbinäre Personen in allen Bereichen der Branche ist von entscheidender Bedeutung. Förderprogramme können mit gendergerechten und diversitätsorientierten Förderrichtlinien dazu beitragen, strukturellen Missständen entgegenzuwirken. Netzwerke wie Keychange und Music Women* Germany bieten ihren Mitgliedern nicht nur die Möglichkeit des Austauschs und der gegenseitigen Unterstützung, sondern auch Schulungen, Mentoring sowie Konferenzen und Präsentationsmöglichkeiten.
Auch die Konsument*innen entscheiden mit, wessen Musik erfolgreich ist. Musikliebhaber*innen können beispielsweise das eigene Ohr für mehr vielfältige Stimmen und Produktionen schärfen, geschlechtergerechte Playlists zusammenstellen und verbreiten, Radiostationen hören, die sich einer Quote verschrieben haben. Sie können sich bewusst dafür entscheiden, Festivals, Konzerte und Veranstaltungen zu besuchen, die sich für Geschlechtergerechtigkeit einsetzen. Sie können ihr Wissen darüber vertiefen, warum Frauen und nichtbinäre Personen in der Branche auf Barrieren stoßen und dieses Wissen mit anderen teilen. Und sie können sich über strukturelle Ungleichheiten und Diskriminierung informieren und sich dagegen engagieren.
Last but not least muss die Musikbranche selbst Strukturen schaffen, die gleichermaßen fair und einladend für Professionals aller Geschlechter sind. Jeder und jede in der Branche kann sich mit einem geschärften Bewusstsein und einer klaren Haltung für gerechtere Strukturen und Maßnahmen einsetzen. Nicht zuletzt können Männer ihre Netzwerke nutzen, um Frauen und nichtbinäre Menschen zu fördern und zu mentoren oder Kolleg*innen über Missstände aufzuklären. So kann jede und jeder eine wichtige Rolle auf dem Weg zu mehr Geschlechtergerechtigkeit einnehmen.
Methode
Für die Recherche wurde die Geschlechterverteilung in verschiedenen Bereichen der Musikbranche in Deutschland über zehn Jahre im Verlauf der Jahre 2010, 2015 und 2019 ausgewertet1:
Das Geschlecht der Urheber*innen der Songtitel in den Top 100-Singlecharts der GfK2 wie bei der GEMA angemeldet.
Das Geschlecht der Urheber*innen aller gemeldeten Songtitel für die entsprechenden Jahre wie bei der GEMA angemeldet.
Die Geschlechterverteilung aller Musiker*innen in einer repräsentativen Auswahl von 15 Festivalbühnen. Ergänzend zu den Jahren 2010, 2015 und 2019 wurde in Kooperation mit Music S Women*, dem Verein für mehr Chancengleichheit in der sächsischen Musikbranche auch das Jahr 2022 ausgewertet.
In den Auszählungen wurden - dort wo es identifizierbar war - alle Geschlechtsidentitäten in den Blick genommen, allerdings waren die Fallzahlen nichtbinärer Personen und Menschen mit anderen Geschlechtsidentitäten verschwindend gering und können auf Grund dessen nicht aufgeführt werden. Die Ergebnisse werden deshalb nur nach Männern und Frauen ausgewiesen.
Gender in Music: Charts
Die Auswertung wurde durchgeführt von Katya Rupp im Auftrag der MaLisa Stiftung, inspiriert von Analysen der Zündfunk-Redakteurinnen Ann-Kathrin Mittelstrass & Katja Engelhardt. Die Journalistinnen hatten mehrfach und zuletzt über den Zeitraum von 2010-2020 zusammen mit der GEMA die Top 100 Jahrescharts ausgewertet.
Um dieses Bild noch genauer aufzufächern und die Ergebnisse zu intensivieren, hat die MaLisa Stiftung die Urheber*innen aller 52 Single-Wochencharts der GfK der Jahre 2010, 2015, 2019 ausgezählt.
Gender in Music: GEMA
Die Datenanalyse wurde von der MaLisa Stiftung in Kooperation mit der GEMA durchgeführt.
Dabei wurden von der GEMA die entsprechenden Mitglieder nach Komponistinnen und Komponisten, Textdichterinnen und -dichtern unterschieden.
Mit Werkbeteiligung ist die Beteiligung eines Mitglieds an einem Werk gemeint. Ein Werk, das sich beispielsweise auf 4 männliche und ein weibliches Mitglied aufteilt, wird entsprechend fünf Mal gezählt. Mehrere Anteile ein und desselben Mitglieds an ein und demselben Werk werden nur einfach gezählt.
Gender in Music: Festivals3
Die Recherche wurde von Susann Hommel im Auftrag der MaLisa Stiftung und in Kooperation mit Music S Women* e.V. durchgeführt.
Es wurden 15 Festivals aus drei Größenordnungen analysiert (41.000 - 200.000 Tickets, 16.000 - 40.999 Tickets, 16.000 - 40.999 Tickets):
Rock am Ring, Hurricane, Lollapalooza, Deichbrand Festival, Nova Rock (Österreich), Full Force, Highfield Festival, SonneMondSterne, Melt Festival, Open Flair, Haldern Pop, Rocken am Brocken, Appletree Garden, Immergut, Maifeld Derby.
Alle auftretenden Musiker*innen / Bandmitglieder wurden recherchiert und gezählt. Bei Solo-Artists wurde die Liveband recherchiert und mitgezählt, um akkurat abzubilden, wie viele Personen welchen Geschlechts auf der Bühne präsent waren.
Als Quellen dienten:
Webseiten der Festivals selbst
Wikipedia
Instagram (Angabe von Pronomen)
YouTube (um Livebesetzungen im jeweiligen Jahr nachvollziehen zu können)
1 Wegen der pandemiebedingten Ausnahmesituation, insbesondere im Bereich Live-Musik, wurden die Jahre 2020 & 2021 nicht berücksichtigt in der Auswertung.
2 Ermittelt werden die Top 100-Singlecharts von GfK Entertainment, lizensiert vom Bundesverband Musikindustrie e.V. Die Urheber*innen wurden mittels GEMA-Werkrecherche ausgewertet.
3 Die Auswertung erfolgte anhand von Internetrecherchen und Fotoanalyse. Da die Künstler*innen nicht persönlich befragt werden konnten, kann es sein, dass das zugeordnete Geschlecht nicht immer mit dem selbst gewählten Geschlecht übereinstimmt. Ebenso kann nicht ausgeschlossen werden, dass das recherchierte Line Up nicht mit dem tatsächlichen Line Up übereinstimmt, da es spontan aufgrund von kurzfristigen Absagen oder geänderten Wetterverhältnissen Programmänderungen geben kann, die nicht mehr im Internet nachvollziehbar sind.
GESCHLECHTERGERECHTIGKEIT IN DER MUSIKBRANCHE
Gender in Music – Charts, Werke und Festivalbühnen
Pressemitteilung zur Recherche “Gender in Music”
Grafiken zur Recherche (Web)
Grafiken zur Recherche (Druck)
Elisabeth Furtwängler (Foto by Laura Kaczmarek)
Fotocredit: iStock
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Neue Recherche der MaLisa Stiftung: Branche bleibt in hohem Maße männlich dominiert
Erhebungen der MaLisa Stiftung in Kooperation mit der GEMA und Music S Women* zeigen, dass seit 2010 bezüglich Chancengleichheit kaum Veränderungen festzustellen sind. Für die Recherche „Gender in Music - Charts, Werke und Festivalbühnen“ wurde die Geschlechterverteilung in den Charts, den Werkanmeldungen der GEMA und auf Festivalbühnen untersucht.
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Geschlechtergerechtigkeit in der Musikbranche wird zunehmend thematisiert. Es gibt jedoch bisher nur wenige Untersuchungen zur Situation in Deutschland. Um dies zu ändern, hat die Initiative Keychange in Kooperation mit der MaLisa Stiftung eine Studie initiiert, für die Mitarbeiter*innen von Unternehmen der Musikbranche, Musikschaffende und Konsument*innen zu ihrer Wahrnehmung von Geschlechtervielfalt, geschlechtsspezifischen Barrieren, Herausforderungen und Maßnahmen für mehr Chancengerechtigkeit befragt wurden. Die Ergebnisse wurden im Rahmen des Reeperbahnfestivals vorgestellt.
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Um zur Verbesserung der Datenlage zur Geschlechterverteilung in der Musikbranche in Deutschland beizutragen, hat die MaLisa Stiftung beispielhaft fünf deutsche Musikpreise analysiert. Es wurden sowohl die Prozesse zur Preisvergabe, als auch die Gewinner*innen betrachtet. Das Ergebnis der Analyse ist ernüchternd und zeigt Handlungsbedarfe bezüglich Geschlechtergerechtigkeit.
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