Freitag, 24. November 2023

Beendigung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen


Women in Film & Television Germany (WIFT), MaLisa Stiftung und Bundesverband Schauspiel (BFFS) veröffentlichen Impulspapier für Storytelling und Inszenierung


Am Vortag des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen haben Women in Film & Television Germany (WIFT), die MaLisa Stiftung und der Bundesverband Schauspiel (BFFS) ein Impulspapier zum Thema geschlechtsspezifische Gewalt in Kino, Streaming und Fernsehen veröffentlicht. 


Medien prägen unsere Wahrnehmung der Realität und haben damit eine besondere Verantwortung. Das gilt umso mehr für ein gesellschaftlich so dringliches Thema wie geschlechtsspezifische Gewalt. Die von der MaLisa Stiftung und der UFA initiierte Studie “Geschlechtsspezifische Gewalt im deutschen Fernsehen“ zeigt, dass in einem Drittel aller TV-Formate explizite geschlechtsspezifische Gewalt, häufig schwere Gewalt gegen Frauen, dargestellt wird. Mit dem vorliegenden Impulspapier möchten die Kooperationspartner*innen einen Beitrag zu einem bewussten Umgang mit der Darstellung von Gewalt gegen Frauen in audiovisuellen Medien leisten.


Die Impulse sind aus den Gesprächsrunden eines Online-Think Tanks im September 2023 mit mehr als vierzig Entscheidungsträger*innen aus allen Bereichen der Branche entstanden. Mit dabei waren u. a. die Redakteur*innen Frank Tönsmann vom WDR, Sabine Holtgreve vom NDR und Niklas Wirth von der Degeto, neben weiteren Autor*innen Mariann Kaiser (“Friesland”), Julia Penner (“37 Sekunden”) und Michael Proehl (“Tatort”), die Produzentin Nele Willaert von Gaumont (“Nichts, was uns passiert”), Lena Klein von der Atalante Film und UFA Diversity Managerin / Story Editorin Juliana Maug.


Ein Angebot, die eigene Arbeit und kreative Entscheidungen zu reflektieren


Das Papier bietet Impulse für die Stoffentwicklung, Inszenierung, Auflösung und Postproduktion und richtet sich an die Vertreter*innen der kreativen Gewerke, der Produktionshäuser, der Sendeanstalten, Streamingdienste und der Filmförderungen.


Die Bandbreite an Fragen, über die sich in der Online-Konferenz “Geschlechtsspezifische Gewalt in Kino, Streaming und Fernsehen. Unsere Verantwortung in Storytelling und Inszenierung“ ausgetauscht wurde, war groß: Wie können wir Gewalt gegen Frauen erzählen, frei von Stereotypen, Klischees oder einem voyeuristischen Blick? Kann sie erzählt werden, ohne sie direkt zu zeigen? Wie kann die Perspektive der Opfer / Betroffenen dargestellt werden und wie können die Strukturen von Gewalt gegen Frauen deutlich gemacht werden? 


Auf Einladung der TeleVisionale 2023 wird das Impulspapier im Rahmen der Branchentage bei der Veranstaltung Geschlechtsspezifische Gewalt im Fernsehen am Donnerstag, 30.11.2023 vorgestellt und mit Branchenvertreter*innen diskutiert.


Dies ist bereits der zweite Think Tank, den WIFT Germany initiiert hat. Die Impulse aus dem 2021 erarbeiteten Papier „Und bitte! Mehr Schauspielerinnen ab 50 in Kino, Streaming und Fernsehen“ haben ein bis heute aktuelles Branchenthema gesetzt und wirken nachhaltig.   

  

 

Zum Download des Impulspapiers

 


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