Samstag, 25. November 2017

Zwei Konferenzen zum Thema Gender und TV


Gleich zwei Mal ist die Geschlechterdarstellung im Fernsehen Ende November Thema bei Treffen von Film- und Fernsehschaffenden. Und beide Male bildet die von der MaLisa-Stiftung initiierte Studie „Audiovisuelle Diversität? Geschlechterdarstellungen in Film und Fernsehen in Deutschland” eine der Grundlagen.

 

Beim Fernsehfilm Festival in Baden-Baden wird in einer Podiumsdiskussion am 29. November über die Konsequenzen gesprochen, die sich aus den Ergebnissen der Studie ergeben. Wie lassen sich Veränderungen herbeiführen? Wie das strukturelle Ungleichgewicht in der Darstellung der Geschlechter beheben? Kann es nur über eine Quote gehen oder gibt es andere nachhaltige Lösungen?

 

Diese und weitere Fragen werden Thema sein in der Diskussion mit der Leiterin der Studie, Prof. Dr. Elizabeth Prommer, der Initiatorin Maria Furtwängler, Christine Strobl, Geschäftsführerin der ARD Degeto und ihre Kollegin beim ZDF, die Leiterin der ZDF Hauptredaktion Fernsehfilm/Serie II, Heike Hempel sowie Filmschaffenden. Prof. Dr. Susanne Stürmer, Präsidentin der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf wird darauf eingehen, welche Rolle die Ausbildung der nächsten Generation dabei spielt, und Lucia Eskes, Leiterin des Grimme-Preises, was die Fragen im für vorbildliche und modellhafte Programmpraxis bedeuten.

 

Bereits am Tag davor, am 28. November, findet im Funkhaus des Bayerischen Rundfunks in München die Jahrestagung des Internationalen Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) statt. Die internationale Fachtagung „Starke Mädchen – starke Jungen?“ beschäftigt sich mit dem Mädchen- und Jungenbild im Kinderfernsehen und seiner Bedeutung für die Identitätsentwicklung. Auf der Tagung werden anhand aktueller Studien und Best-Practice-Beispiele die Bilder vorgestellt und diskutiert, die das Kinderfernsehen zurzeit dominieren und wie Kinder damit umgehen.

 

Auch hier versammelt sich eine hochkarätige Riege von EntscheidungsträgerInnen aller öffentlich-rechtlichen und privater Sender, die Programme für Kinder machen und einen wesentlichen Einfluss auf das Kinderfernsehen von heute und morgen haben. Programmpunkte sind u. a. die Podiumsdiskussion „Kindersender stellen ihr Mädchen- und Jungenbild vor“ sowie die Vorträge „Müssen Mädchenfiguren immer sexualisiert sein? Möglichkeiten und Grenzen in der Animation“ und „Mit wem identifizierst Du Dich? Wie Kinder ‚Der kleine Prinz‘, ‚Mia and Me‘ oder ‚Robin Hood‘ nutzen“. Die Ergebnisse eines gemeinsamen Ideen-Crowdsourcing zur Frage „Wo kann Veränderung ansetzen? “ wird von IZI und der MaLisa Stiftung im Rahmen der Konferenz vorgestellt.