Freitag, 22. März 2019

Creative Diversity Network

Deborah Williams© Dietmar Gust/ PRO QUOTE FILM

Bei der diesjährigen Berlinale lud PRO QUOTE FILM zur Veranstaltung UPGRADE YOUR MIND in die Akademie der Künste ein um darüber zu diskutieren, warum die Kategorien Genderequality und Diversität untrennbar zusammengehören. Eine der Rednerinnen war Deborah Williams, die die Diversitätsstandards für das British Film Institute  entwickelt hat und heute das Creative Diversity Network in London leitet. In ihrem ebenso witzigen wie gehaltvollen Beitrag sprach die Schauspielerin, Theatermacherin und Autorin darüber, wieso die Erhebung verläßlicher Daten eine Grundvoraussetzung für Veränderung ist.

 

 

Deborah Williams © Dietmar Gust/ PRO QUOTE FILM

 

 

Unter ihrer Leitung hat das Creative Diversity Network  mit DIAMOND ein gemeinsames Online-System für BBC, ITV, Channel 4, Channel 5 und Sky entwickelt. Diese Sender haben sich zusammengetan, um über ein gemeinsam abgestimmtes System einheitliche Diversity-Daten zu erheben. Die teilnehmenden Sender verpflichten alle Produktionsfirmen dazu, ihre Daten über Diversity vor und hinter der Kamera in dieser Datenbank aufzulisten. Das heißt, die Sender können sofort sehen, wie divers die einzelnen Produktionsfirmen sind.

 

Bei der DIAMOND xCHANGE Konferenz am 20.3.2019 in London wurde nun nach zwei Jahren unter dem Motto „deconstructing diversity“ Zwischenbilanz des Online-Monitoring-System gezogen und gezeigt, wie es funktioniert und was es bewirkt. Vertreter*innen des ZDF, des WDR, des österreichischen Filminstituts und der MaLisa Stiftung waren der von Deborah Williams auf der Berlinale ausgesprochenen Einladung gefolgt. Im Gegensatz zu anderen Diversity-Konferenzen stand beim DIAMOND xCHANGE die Bedeutung der Datenerfassung im Vordergrund: Welche Daten sind nötig um die Diversity-Agenda voranzutreiben, Geschäftsmodelle zu stärken und Wettbewerbsvorteile zu erhalten? Die Konferenz bot einflussreichen Akteur*innen aus verschiedenen Bereichen des Rundfunks die Gelegenheit, ihre Erfahrungen und Fachkenntnisse auszutauschen und best practice Beispiele für Projekte zu diskutieren, die erfolgreich Vielfalt und Inklusion gefördert haben. Es war ein anregender Tag, der viele gute Ansätze zeigte, wie positive Veränderungen vorgenommen werden können. Mit den Worten “Real change doesn’t just feel possible, it feels inevitable” fasste Marva Smalls (Viacom/Nickelodeon) die Stimmung der Konferenz in Worte.

 

 

 

Birgit Moldaschl (ÖFI), Britta Frielingsdorf (WDR), Karin Heisecke (MaLisa), Deborah Williams (CDN), Marita Lewening (ZDF), Doris Eikhof (Uni Leicester)